von Neuem

Ich darf wieder von Neuem beginnen und kann es kaum erwarten. Die Kontraktion vibriert auf jeder einzelnen Saite entlang dem Ufer über die gekurvten, glattgeschliffenen Steine hinab in das kühle Nass bis auf den Erdboden, wo etwas versickert und etwas anderes aufsteigt. So die Seele des Gesteins schwerelos den Himmel trübt, tausendfach die eigene Achse umrundet, um sich in der Gegenbewegung der Rast komplett hinzugeben. Ein gewobenes Schauspiel, wenn ich mich recke und nach deiner Gnade ausdehne. Wie ein stiller Beobachter aus der Ecke des Bewusstseins ist mir jede Faser ein Freund, jede eine treue Gefährtin, die mein Skelett umgarnt und bis tief in mein Herz hervordringt. Ein eindringlicher Schrei der dieses rhythmische Gesetz anstösst, die geschmeidigen Gehäuse an den äussersten Rand treibt, zuckt und zieht, und kraftvoll wie eine Welle über die Reling schlägt, um im nächsten Moment im Zusammenzug aufzuleben. Eine Vermählung von Ebbe und Flut. Die Gezeiten meines Korpus wie ich zwischen Fingern den geschmolzenen Wachs sachte zu einer Kugel forme, mit geschlossenen Augen loslasse – kullernd – dem Nichts entgegen.